Technologische Schwachstellen sind eine bedauerliche, aber unvermeidbare Nebenwirkung der Innovation. Wenn Softwareunternehmen neue Updates herausbringen, gibt es oft Schwachstellen im Code. Hacker nutzen diese aus. Die Softwarehersteller beheben diese Schwachstellen dann mit einem Sicherheits-Patch. Dieser Kreislauf setzt sich mit jeder neuen Software- oder Hardware-Aktualisierung fort.
Schätzungen zufolge sind etwa 93 % der Unternehmensnetzwerke anfällig für Hackerangriffe. Die Bewertung und Verwaltung dieser Netzwerkschwachstellen ist nicht immer eine Priorität für Unternehmen. Viele erleiden Sicherheitsverletzungen aufgrund eines schlechten Schwachstellenmanagements.
61 % der Sicherheitsschwachstellen in Unternehmensnetzen sind über 5 Jahre alt.
Viele Arten von Angriffen nutzen nicht gepatchte Sicherheitslücken im Softwarecode aus. Dazu gehören Ransomware-Angriffe, Kontenübernahmen und andere gängige Cyberangriffe.
Wann immer Sie den Begriff "Exploit" sehen, wenn Sie über eine Datenschutzverletzung lesen, handelt es sich um die Ausnutzung einer Sicherheitslücke. Hacker schreiben bösartigen Code, um diese "Schlupflöcher" auszunutzen. Dieser Code kann es ihnen ermöglichen, ihre Berechtigungen zu erweitern. Oder sie können Systembefehle ausführen oder andere gefährliche Eingriffe in das Netzwerk vornehmen.
Ein effektives Schwachstellenmanagement für Ihre IT-Infrastruktur kann Ihr Risiko verringern. Das muss nicht kompliziert sein. Befolgen Sie einfach die unten aufgeführten Schritte, um loszulegen.
Prozess des Schwachstellenmanagements
Schritt 1. Identifizieren Sie Ihre Komponenten
Zunächst müssen Sie alle Geräte und Software identifizieren, die Sie bewerten müssen. Dazu gehören alle Geräte und Services, die mit Ihrem Netzwerk verbunden sind, einschließlich:
- Computer
- Smartphones
- Tablets
- IoT-Geräte
- Server
- Cloud-Dienste
Schwachstellen können in vielen Bereichen auftreten. Zum Beispiel im Code eines Betriebssystems, einer Cloud-Plattform, Software oder Firmware. Sie benötigen also eine vollständige Bestandsaufnahme aller Systeme und Endpunkte in Ihrem Netzwerk.
Dies ist ein wichtiger erster Schritt, damit Sie wissen, was Sie in den Umfang Ihrer Analyse aufnehmen müssen.
Schritt 2: Durchführen einer Schwachstellenanalyse
Als nächstes wird eine Schwachstellenanalyse durchgeführt. Diese wird in der Regel von einem IT-Fachmann mit Hilfe einer Bewertungssoftware durchgeführt. Dazu können auch Penetrationstests gehören.
Während der Überprüfung scannt der Fachmann Ihre Systeme auf bekannte Schwachstellen. Das Bewertungstool gleicht die gefundenen Softwareversionen mit Datenbanken für Sicherheitslücken ab.
So kann eine Datenbank zum Beispiel feststellen, dass eine Version von Microsoft Exchange eine Schwachstelle aufweist. Wenn sie feststellt, dass Sie einen Server haben, auf dem dieselbe Version läuft, wird sie dies als eine gefundene Schwachstelle in Ihrer Sicherheitslösung vermerken.
Schritt 3: Priorisierung der Schwachstellen nach Bedrohungsgrad
Die Bewertungsergebnisse liefern einen Fahrplan für die Behebung von Netzwerkschwachstellen. In der Regel gibt es mehrere, und nicht alle sind gleich schwerwiegend. Als Nächstes müssen Sie eine Rangfolge festlegen, welche Schwachstellen Sie zuerst beseitigen wollen.
Ganz oben auf der Liste sollten diejenigen stehen, die von Experten als schwerwiegend eingestuft werden. Viele Tools zur Bewertung von Schwachstellen verwenden das Common Vulnerability Scoring System (CVSS). Dieses System kategorisiert Schwachstellen mit einer Bewertung von geringem bis kritischem Schweregrad.
Außerdem sollten Sie die Schwachstellen nach Ihren eigenen geschäftlichen Anforderungen einstufen. Wenn eine Software nur gelegentlich auf einem Gerät verwendet wird, können Sie die Behebung dieser Schwachstelle als weniger wichtig einstufen. Eine Schwachstelle in einer Software, die auf allen Geräten der Mitarbeiter verwendet wird, kann hingegen hohe Priorität haben.
Schritt 4: Beseitigung von Schwachstellen
Behebung von Schwachstellen gemäß der Prioritätenliste. Das bedeutet oft, dass ein Update oder ein Sicherheits-Patch aufgespielt wird. Es kann aber auch bedeuten, dass Sie Hardware aufrüsten müssen, die für eine Aktualisierung zu alt ist.
Eine andere Form der Abhilfe ist die Abschottung. Dabei wird eine Anwendung oder ein Gerät von den anderen im Netz "abgeschottet". Ein Unternehmen kann dies tun, wenn ein Scan eine Schwachstelle aufdeckt, für die es noch keinen Patch gibt.
Die Erhöhung der Einstellungen für den erweiterten Bedrohungsschutz in Ihrem Netzwerk kann ebenfalls helfen. Sobald Sie die Schwachstellen beseitigt haben, sollten Sie die Korrekturen noch einmal überprüfen.
Schritt 5: Aktivitäten dokumentieren
Es ist wichtig, den Prozess der Schwachstellenbewertung und -verwaltung zu dokumentieren. Dies ist sowohl für die Cybersicherheit als auch für die Einhaltung von Vorschriften unerlässlich.
Sie sollten dokumentieren, wann Sie die letzte Schwachstellenanalyse durchgeführt haben. Dokumentieren Sie dann alle Schritte, die zur Behebung der einzelnen Schwachstellen unternommen wurden. Die Aufbewahrung dieser Protokolle ist im Falle eines zukünftigen Sicherheitsvorfalls von entscheidender Bedeutung. Sie können auch als Grundlage für die nächste Schwachstellenanalyse dienen.
Schritt 6. Planen Sie Ihren nächsten Scan zur Schwachstellenanalyse
Wenn Sie einmal eine Runde der Schwachstellenbeurteilung und -beseitigung hinter sich gebracht haben, sind Sie noch nicht fertig. Das Schwachstellenmanagement ist ein fortlaufender Prozess.
Im Jahr 2022 wurden über 22.500 neue Sicherheitslücken dokumentiert. Die Entwickler aktualisieren ihre Software laufend. Jede dieser Aktualisierungen kann neue Sicherheitslücken in Ihr Netzwerk einbringen.
Es empfiehlt sich, einen Zeitplan für die regelmäßige Bewertung der Schwachstellen aufzustellen. Der Zyklus aus Analyse, Priorisierung, Schadensbegrenzung und Dokumentation sollte fortlaufend sein. Dies stärkt Ihr Netzwerk gegen Cyberangriffe. Es beseitigt einen der Hauptverursacher von Hackerangriffen.
Beginnen Sie mit einer Schwachstellenanalyse
Machen Sie den ersten Schritt zu einem effektiven Schwachstellenmanagement. Wir können Ihnen helfen, Ihr Netzwerk gegen Angriffe zu schützen. Unsere IT-Sicherheitsexperten bei pirenjo.IT freuen sich darauf, Ihnen helfen zu dürfen. Vereinbaren Sie noch heute einen Termin für ein Kennenlerngespräch. Dann können wir gemeinsam herausfinden, wie wir in Ihrem Unternehmen am besten eine Schwachstellenanalyse durchführen können.